Gegen Kiel zurück in die Spur zur Nordmeisterschaft?

Am kommenden Samstag, 1. September 2018 (Kick-Off 16 Uhr) treffen die New Yorker Lions im Kilia Stadion auf das Team der Kiel Baltic Hurricanes. Die Ausgangssituation für beide Mannschaften kann dabei nicht unterschiedlicher sein. Für die Gastgeber geht es darum, in ihrem definitiv letzten Saisonspiel 2018 den sechsten Tabellenplatz zu halten. Die Lions wollen, nach der zweiten bitteren  Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die Berlin Rebels, wieder zurück in die Spur zu finden und sich nicht auch nochvom Kieler Hurricane die Nordmeisterschaft „verwehen“ lassen.
Die Saison für die Fördestädter verlief im Vergleich zu den Jahren zuvor nicht optimal. In den bisherigen 13 GFL-Spielen konnte man nur vier Partien siegreich gestalten. Zwei Mal konnte man die Hamburg Huskies besiegen (24:14; 48:13), einmal die Hildesheim Invaders (37:15) und zur Überraschung aller nahm man auch beide Punkte aus Berlin mit an die Kieler Förde (28:24). Gegen die Cologne Crocodiles kam im Heimspiel Mitte Mai ein Unentschieden zustande. Alle anderen Begegnungen gingen verloren. Mit dem daraus resultierenden aktuellen sechsten Tabellenplatz in der GFL Nord dürfte in Kiel niemand zufrieden sein und man darf gespannt sein, was sich Dan Disch und seine Trainercrew für das letzte Spiel der Saison 2018 gegen die New Yorker Lions einfallen lassen wird.

Analyse des Kieler Rosters

Bei den Kiel Baltic Hurricanes, die in der letzten Saison noch das Play-Off-Halbfinale erreichten, kam es in der Off-Season für viele überraschend zu einem Wechsel auf der Position des Head Coach. Nach zwei Jahren in denen der bisherige Amtsinhaber Marcus Herford sowohl als Offense Koordinator, als auch als Cheftrainer mit insgesamt 22 Siegen bei nur 9 Niederlagen und einem Unentschieden an der Seitenlinie aktiv war und jedes Mal das Halbfinale der GFL-Play-Offs erreichte, konnte man sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Neuer Head Coach der Wirbelstürme ist mit Dan Disch ein Verteidigungsspezialist, der als Trainer bereits 2015 in Kiel die Geschicke der Defense leitete und Trainerpositionen an renommierten Colleges der NCAA FBS wie Southern Mississippi, North Carolina oder Illinois vorweisen kann. Ihm zur Seite steht mit Marico Gregersen als Offense Koordinator, ein in der GFL und NFL Europe erfahrener Spieler und Trainer. Aber auch die weiteren Positionen im Trainerteam um Dan Disch sind bestens besetzt.
Die Riege der Spieler im Kader kann sich trotz einiger Veränderungen sehen lassen. So holte man sich mit den US-Amerikaner Clayton Turner einen Spieler auf der Position des Quarterbacks. Zum einen kann er auf Erfahrung als Spielmacher und Receiver an der University of Miami, als auch an der Lamar University zurückblicken. Turner zog sich aber bereits früh in der Saison eine Verletzung zu, die seine Mobilität einschränkt und so ein Handeln seitens der Hurricanes erforderlich machte. Mitte Mai verpflichten die Verantwortlichen dann mit Lenorris Footman kurzfristig einen weiteren Spielmacher, der umgehend auch zum Starter für den restlichen Verlauf der Saison avancierte. Footman spielte von 2013 bis 2017 für die Alcorn State University. Der 23-jährige Amerikaner stammt aus Monticello in Florida und war bereits an der High School erfolgreich. 2011 gewann er mit den Jefferson Tigers die State 1A Meisterschaft als Quarterback. Mit bisher insgesamt 25 TD, davon alleine 11 Scores aus eigenen Läufen, ist er seit seiner Ankunft in Kiel der Aktivposten im Angriff von Cheftrainer Dan Disch.
Bester Receiver auf Seiten der Kieler ist der  deutschspanier Jean-Claude Madin Cerezo. Madin Cerezo begann in der Jugend der Hamburg Huskies mit dem Football. Von 2009 bis 2011 spielte der Wide Receiver in der Junior GFL und wurde auch für die Hamburger Jugendauswahl nominiert. 2011 spielte er zudem in Spanien für die Osos Rivas und nahm mit der spanischen Junioren-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft teil. 2012 war er außerdem Teil der U19-Weltauswahl, die beim IFAF International Bowl die Auswahl der USA besiegte. Im gleichen Jahr begann Madin Cerezo an der Universidad de las Américas Puebla (UDLAP) in Mexiko zu studieren und zu spielen. 2014 ging er für zwei Jahre an die University of Northern Colorado bevor er 2016 an die UDLAP zurückkehrte und dort in diesem Frühjahr seinen Abschluss machte.
Ergänzt wird die Crew der Ballfänger u.a. durch die Wide Receiver Benedikt Englmann, Lukas Rehder, Diego Sanchez und Nationalspieler Kwame Ofori. Als Runningback sicherten sich die Wirbelstürme die Dienste von Julian Ampaw, der in den letzten Jahren sein Können als deutsches Talent an der Waldorf University in Iowa unter Beweis stellen konnte. Ihm zur Seite steht der US-Runningback Khris Francis, der seine College Zeit an der University of North Carolina bestritt.
Auf Seiten der Defense geht es den Kielern ähnlich wie den Lions, denn auch die Hurricanes mussten die Positionen ihrer US-Importe der letzten Jahre erneut komplett neu besetzten. Auch hier wurde Dan Disch bei den Tar Heels fündig: Defense Line Spieler Junior Gnonkonde und Passverteidiger T.J. Jiles kommen wie auch Khris Francis aus North Carolina nach Kiel und spielten dort bereits unter dem neuen Head Coach. Darüber hinaus sind langjährige Kieler Stammkräfte, wie z.B. LB Thiadric Hansen und DL Aaron Boadu weiter mit von der Partie und bilden mit ihren Fähigkeiten eine der defensiven Kieler Stützen.

Es zählen nur noch Erfolge

Trotz der Niederlage in Berlin, haben es die Lions in der eigenen Hand, erneut den Nordmeistertitel und damit das Heimrecht in den Play-Offs zu sichern. Erste Voraussetzung dafür ist ein Sieg in Kiel. Eine Woche darauf muss ein Sieg oder ein Unentschieden im letzten Heimspiel der regulären Saison gegen die Dresden Monarchs her. Damit dieses Unterfangen funktioniert muss einiges im Vergleich zum Spiel in Berlin besser werden. Zum einen muss das sonst so herausragende Passspiel der New Yorker Lions wiederbelebt werden. Dafür benötigt Quarterback Jadrian Clark mehr Zeit von seiner Offense Line, um seine freien Anspielstationen finden zu können. Diese dürfen natürlich auch ihre Fangquote erhöhen. Zum anderen muss auf Seiten der Defense das Laufspiel der Hurricanes um Spielmacher Footman und die Runningbacks Ampaw und Francis kontrolliert werden. Gerade das war eine der Achillesfersen beim Spiel gegen die Rebels.

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