Hellsehen gefragt

(tomo) – Vorberichte auf den ersten Heimspielgegner am Anfang einer Saison sind eine eher undankbare Aufgabe und erfordern mehr oder weniger hellseherische Fähigkeiten. Man weiß normalerweise nicht viel vom jeweils anderen und kann sich maximal auf einige wenige ‚Erkenntnisse‘ aus einem oder zwei Vorbereitungsspielen und eine mehr oder wenige umfangreiche Berichterstattung über Ab- und Zugänge stützen. Die Düsseldorfer haben im April Testspiele gegen die Schwäbisch Hall Unicorns und die Langenfeld Longhorns bestritten. In Hall mussten die Rheinländer eine sicherlich erwartete 31:19 Niederlage hinnehmen und im Spiel gegen die benachbarten Longhorns gelang ihnen ein klarer 34:6 Sieg. Wie in Testspielen üblich, wurde in beiden Partien sehr viel ausprobiert und es erhielten eigentlich alle
verfügbaren Spieler die Gelegenheit, sich den Coaches zu empfehlen. Wenn man einen kurzen Blick zurück in das letzte Jahr wirft, muss man den Panthern einen herausragenden GFL2-Saisonverlauf bescheinigen. Zwar verloren sie den Saisonauftakt bei den bereits erwähnten Langenfeld Longhorns mit 16:7, aber danach gab es nur noch Siege, gegen die Bielefeld Bulldogs und Cottbus Crayfish sogar jeweils einmal zu Null. Logischerweise stand damit am Ende der Saison der erste Tabellenplatz und der damit verbundene Aufstieg in die GFL zu Buche. Dass die Panther die aktuelle Saison insgesamt nicht ohne Verstärkungen angehen, ist nur logisch, wenn sie eine reelle Chance auf den Verbleib im Oberhaus oder sogar mehr haben wollen. Und es sind wirklich viele neue Spieler, die in dieser Saison das Jersey der Panther überstreifen. Ganz vorne ist zunächst mal QB Cole Stenstrom zu nennen. Er kommt mit Erfahrungen von der South Dakota University (Div. 1) und der Winona State University (Div.2) an den Rhein. Bei Winona State war er 2 Jahre Starter und sammelte dort über 4.500 Meter Raumgewinn und mehr als 30 Touchdowns. Ihm zur Seite steht ein ganzes Heer an Receivern: Neu bei den Panthern sind WR James Okike, der aus Mexiko nach Düsseldorf kommt, WR Clemens Schuldt (Paderborn Dolphins), WR Anton Beemelmanns (Tarleton State) sowie diverse weitere Neuzugänge für diese Position von den Cologne Crocodiles, Langenfeld Longhorns und Assindia Cardinals. Geblieben ist unter anderem der letztjährige deutsche Reception- und Touchdownleader der Panther, WR Anton Schäfer-Kehnert, der auch dieses Jahr Meter und Punkte für die Rheinländer sammeln wird. Bei den Runningbacks machen wir es mal andersrum: Geblieben ist unter anderem RB Thomas Rockel, der im letzten Jahr die Liga mit anführte und sicherlich auch dieses Jahr zeigen kann, dass er nicht nur in der GFL2 Meter und Punkte machen kann. Neu im Team der Panther auf dieser Position sind unter anderem RB Dean Tanwani, der aus der ELF von den Centurions nach Düsseldorf kommt und Francois-Guilhem Pion, der mehrere Jahre in Finnland für die Kuopio Steelers spielte und im Vorbereitungsspiel in Hall bereits sein Können zeigte. Natürlich darf man im Rahmen der Offense die ‚unsung heroes‘ aus der Offense Line nicht vergessen. Hier konnten die Düsseldorfer einige Spieler aus dem letzten Jahr halten, haben sich aber dennoch mit insgesamt mindestens 7 neuen Teammitgliedern massiv verstärkt. Hierbei fällt besonders auf, dass viele Spieler aus der ELF, speziell von den Cologne Centurions und Rhein Fire zu den Panthern gewechselt sind. Die aus Braunschweiger Sicht bekanntesten Namen dürften die OL Daniel Kane, Eugene Asiedu und Samuel Owusu sein, die alle auch bereits für die New Yorker Lions auf dem Feld standen. Auf der anderen Seite des Balles zeigt sich ebenfalls eine Mischung aus Kontinuität und neuen Leuten. Geblieben sind unter anderem Team Captain DL Shamgar Owusu-Ankomah, LB Johannes Wieding, DB Fabian Klein und LB Ennes Oberheitmann, die im vergangenen Jahr alle zu den Stützen der Panther-Defense zählten. Bei den Neuzugängen scheinen die Düsseldorfer ein besonderes Augenmerk auf das Backfield gelegt zu haben, denn mit den US-DBs Cory McCoy und Chris Lipsey holen sie gleich zwei GFL-erfahrene Leute an den Rhein. Für die Linebacker kommen Marvin Lindelius und Luca Schnabl zu den Panthern. Beide bringen Erfahrungen aus der GFL2 bzw. ELF von den Langenfeld Longhorns und den Cologne Centurions mit. Last not least soll DL-Neuzugang Mario Wokocha nicht unerwähnt bleiben. Der Amerikaner spielte 2023 für die Potsdam Royals, gehörte zu den Leading Tackles im Team und wurde mit den Potsdamern Deutscher Meister.

Im Coaching Staff um Head Coach und Defense Coordinator Jaycee Krieg und Assistant Head Coach und Offense Coordinator Allan Verbreaken ist zumindest nach den bekannten Daten alles beim Alten geblieben. Zusammen mit den diversen Assistant steht ein erfahrenes und schlagkräftiges Team an der Sideline der Panther, das es mit jedem Gegner aufnehmen kann. Natürlich absolvierten auch die New Yorker Lions ein Vorbereitungsspiel. Beim 48:7 Sieg gegen die Hamburg Pioneers konnten Head Coach Troy Tomlin und sein Team nicht nur wichtige Erkenntnisse zu den trainierten Abläufen gewinnen und fast allen Spielern Einsatzzeit geben, sondern mussten leider auch zwei Schwerverletzte mit zurück nach Braunschweig nehmen. WR Jonathan ter Horst erlit einen Kreuzband- und Meniskusriss und RB Erik Timm eine schwere Schulterverletzung. Für beide ist die Saison beendet, bevor sie wirklich begonnen hat. Noch Hoffnung besteht hingegen für DL Marcel Dono. Bei ihm wird der Genesungsverlauf der nächsten Wochen zeigen, ob doch noch eine Operation nötig ist. Falls ja, fällt auch er für die gesamte Saison aus. Gegen Düsseldorf definitiv nicht dabei sein wird Lions-LB OJ Thompson. Bereits Mitte April haben sich seine Wege und die der New Yorker Lions getrennt. Die Braunschweiger Footballer blicken insgesamt dennoch mit großer Spannung und Vorfreude auf das kommende Wochenende und den Saisonbeginn. Im Stadion wird es wieder eine Menge besonderer Aktionen rund um den Spielball, den Einlauf der Teams und Gewinnspiele geben. Ob es im zentralen Spiel des Abends für die New Yorker Lions zu einem Sieg gegen die Panther reicht, wird sich am erst 10.05. zeigen. Es sei denn, jemand kann hellsehen…